Amnesty schockiert über Hinrichtungen im Südsudan

Menschenrechtler prangern an, dass Exekutionen im Südsudan zunehmen. Die hohe Zahl bestätige die Befürchtung, dass die Regierenden keinen Respekt vor dem menschlichen Leben hätten.

Frankfurt a.M., London (epd). Im Südsudan sind nach Angaben von Amnesty International allein im Februar mindestens sieben Menschen hingerichtet worden, mehr als im ganzen vergangenen Jahr. Das sei eine erschreckende Zunahme der Exekutionen in dem afrikanischen Land, das erst seit 2011 unabhängig ist, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Freitag in London. Die hohe Zahl bestätige die Befürchtung, dass die Regierenden keinen Respekt vor dem menschlichen Leben hätten.

Die Todesstrafe wird laut Amnesty im Südsudan durch den Galgen vollstreckt. Alle Hingerichteten im Februar seien Männer gewesen, mindestens vier von ihnen seien wegen Mordes verurteilt worden. Drei hätten derselben Familie angehört, die erst im Nachhinein informiert worden sei. Im vergangenen Jahr seien 135 Todeskandidaten in Gefängnisse mit Galgen verlegt worden.

"Wir sind schockiert und bestürzt"

"Wir sind schockiert und bestürzt, dass Exekutionen im Südsudan zur Tagesordnung geworden sind", erklärte Seif Magango, Amnesty-Vizedirektor für die Region. Er appellierte an die südsudanesische Regierung, alle Todesurteile umzuwandeln, Hinrichtungen auszusetzen und die Todesstrafe abzuschaffen.

Der Südsudan wurde 2011 vom Sudan unabhängig. Ende 2013 begann infolge eines Machtkampfes zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Stellvertreter Riek Machar ein Bürgerkrieg. Trotz eines Friedensschlusses im vergangenen Jahr dauern die Kämpfe an. Obwohl das Land reich an Erdölvorkommen ist, gehört es zu den ärmsten der Welt.

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