Mindestens 23 Tote nach Zyklon "Kenneth" in Mosambik

Bewohner kämpfen im Hochwasser ums Überleben
Starke Regenfälle und Überschwemmungen bedrohen die Menschen in Nordmosambik weiter. Zwar läuft die Hilfe für die Opfer des Zyklons "Kenneth" an, doch die Wassermassen erschweren jede Hilfe.

Maputo (epd). Im Norden Mosambiks kämpfen die Menschen weiter mit den Folgen des Zyklons "Kenneth". Die Zahl der Todesopfer stieg nach Behördenangaben inzwischen auf 23, wie die Tageszeitung "Noticias" am Montag berichtete. Die Zahlen seien jedoch vorläufig. Auf den dem Festland vorgelagerten Komoren waren zuvor vier Menschen durch den tropischen Wirbelsturm ums Leben gekommen. Die UN stellten derweil 13 Millionen US-Dollar (rund 11,6 Millionen Euro) für die Soforthilfe bereit. Nothilfekoordinator Mark Lowcock erklärte, damit würden Zelte, Lebensmittel, Wasser und Hygieneartikel zur Verfügung gestellt.

Die Lage in dem nordmosambikanischen Gebiet, das am Donnerstag von dem Zyklon schwer getroffen wurde, verschlechtert sich nach UN-Angaben weiter, weil schwere Regenfälle die Wasserstände weiter nach oben treiben. Besonders die Stadt Pemba, Hauptstadt der Provinz Cabo Delgado, erlitt schwere Schäden. Dort sind demnach Straßen und Brücken überflutet, der Strom unterbrochen. Aufnahmen, die das Welternährungsprogramm (WFP) per Twitter veröffentlichte, zeigen im Küstenstreifen bei Pemba ganze Landstriche, auf denen kein Haus mehr steht.

Vier Meter hohe Flutwellen

Andernorts drohen Schlammlawinen und bis zu vier Meter hohe Flutwellen. Neueste Bilder zeigten, wie Straßen und Felder von reißenden Wassermassen überspült wurden und Boote ausrückten, um Menschen von den Dächern umspülter Häuser zu retten. Nach vorläufigen Angaben der mosambikanischen Katastrophenschutzbehörde sind bis zu 700.000 Menschen von der Katastrophe betroffen, davon allein 200.000 in Pemba. Das WFP hat begonnen, Lebensmittel zu verteilen. Für die kommenden Tage sind weitere Gewitter und starke Regenfälle vorhergesagt, so dass nicht mit einer Entspannung der Lage zu rechnen ist.

Der Wirbelsturm "Kenneth" war am Donnerstag auf Land getroffen und hatte in Cabo Delgado schwere Verwüstungen angerichtet. Allein auf der Insel Ilha de Ibo wurden rund 4.000 Häuser verwüstet, wie der örtliche Verwaltungschef mitteilte. Insgesamt seien mehr als 35.000 Häuser teilweise oder komplett zerstört worden, teilte das UN-Nothilfe-Büro (Ocha) mit.

"Kenneth" ist der zweite Zyklon der Stärke 4, der Mosambik innerhalb von sechs Wochen heimsuchte. Mitte März traf "Idai" die Küste bei der Großstadt Beira, rund 1.500 Kilometer südlich von Pemba. In der Folge starben in Mosambik, Simbabwe und Malawi mehr als 900 Menschen. Noch immer sind Hunderttausende in der zentralmosambikanischen Krisenregion auf Hilfe angewiesen und manche Gebiete durch Wassermassen abgeschnitten.

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