WHO: Jedes Jahr sterben rund 100.000 Menschen durch Schlangenbisse

Die Weltgesundheitsorganisation will energischer gegen lebensgefährliche Vergiftungen durch Schlangenbisse vorgehen.

Genf (epd). Die Zahl der Todesfälle und Erkrankungen soll bis 2030 halbiert werden, sagte WHO-Sprecher Ashok Moloo dem epd am Donnerstag in Genf. Jeden Tag werden den Angaben nach 7.400 Menschen von Giftschlangen gebissen. Pro Jahr sind das 2,7 Millionen Fälle, von denen 81.000 bis 138.000 tödlich enden.

Die meisten Schlangenbisse seien in ländlichen Gebieten südlicher Länder zu verzeichnen, erklärte die WHO vor der noch für Donnerstag geplanten Vorstellung eines Strategiepapiers. Die betroffenen Länder sollten den Opfern der Bisse eine schnellere, bessere und kostengünstigere Behandlung anbieten, fordert die Organisation. Zudem sollten mehr Medikamente gegen die Vergiftungen bereitgestellt und die Diagnosefähigkeiten ausgebaut werden. Die WHO sicherte dabei ihre Unterstützung zu.

"Wir sind vorsichtig optimistisch"

"Ärzte ohne Grenzen" begrüßte die neue Strategie der WHO. "Wir sind vorsichtig optimistisch, dass das Strategiepapier der WHO ein Wendepunkt in der Bekämpfung von Schlangenbissen ist", sagte Julien Potet von der Medikamentenkampagne der Hilfsorganisation. Regierungen und internationale Geber müssten die Strategie politisch und finanziell umsetzen. Bislang sei die Antwort der Weltgemeinschaft auf diese Gesundheitskrise ungenügend. Pharmaunternehmen hätten die Herstellung von Heilmitteln für Menschen in Afrika kürzlich gestoppt, da sie nicht lukrativ genug seien.

An den Folgen eines Bisses leiden laut "Ärzte ohne Grenzen" oft auch ganze Familien und Gemeinden, wenn die Betroffenen ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen können und sich für die Behandlung verschulden müssen. Patienten ließen sich zudem häufig mit qualitativ schlechten Produkten behandeln.

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