Mindestens 30 Tote bei Anschlag auf Fußballfans in Nigeria

Drei Selbstmordattentäter sprengten sich am Sonntagabend im Nordosten Nigerias in die Luft. Dabei wurden 30 Menschen getötet und mehr als 40 verletzt. Hinter dem Anschlag wird die Terrororganisation Boko Haram vermutet.

Genf, Abuja (epd). Bei einem Terroranschlag auf Fußballfans im Nordosten Nigerias sind nach Behördenangaben mindestens 30 Menschen getötet worden. Mehr als 40 wurden verletzt, als sich drei Selbstmordattentäter am Sonntagabend in die Luft sprengten, erklärte der Chef der Krisenreaktionsagentur Sema, Usman Kachalla, am Montag laut der Tageszeitung "Daily Trust". Demnach zündete ein Attentäter seine Sprengstoffweste, nachdem er am Betreten einer Halle voller Fußballfans gehindert worden war, die ein Spiel auf der Videoleinwand verfolgten. Zwei weitere Angreifer, die sich in der Nähe aufhielten, hätten daraufhin ebenfalls ihre Sprengsätze gezündet.

Hinter dem Anschlag wird die Terrororganisation Boko Haram vermutet. Ein Bekenntnis dazu gab es zunächst nicht. Der Angriff ereignete sich in der Ortschaft Konduga, knapp 40 Kilometer von der Provinzhauptstadt Maiduguri entfernt. Der Anschlag ist der blutigste seit Wochen in der immer wieder von Terrorattentaten erschütterten Region. Zuletzt hatten sich im April zwei Selbstmordattentäterinnen in der Garnisonsstadt Monguno in die Luft gesprengt und dabei zwei Menschen getötet.

Notärzte viel zu spät eingetroffen

Sema-Sprecher Kuchalla erklärte im Sender Al Dschasira, viele Verletzte hätten nicht überlebt, weil Krankenwagen und Notärzte viel zu spät eingetroffen seien. Diesen sei aus Sicherheitsgründen zunächst verwehrt worden, am Abend Maiduguri zu verlassen.

Boko Haram terrorisiert seit Jahren vor allem den Norden und Nordosten Nigerias und die angrenzenden Gebiete der Nachbarländer. Die Fraktion, die rund um Maiduguri aktiv ist, sieht sich als Teil von Al-Kaida, während eine andere, größere Gruppe sich dem "Islamischen Staat" angeschlossen hat. Beide Fraktionen wollen einen Gottesstaat errichten und verüben brutale Verbrechen gegen die Bevölkerung, haben Tausende Menschen ermordet und Millionen zur Flucht gezwungen.

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