Klimaschutz immer wichtiger für Entwicklungshilfe

epd-bild/Markus Nowak
Mit Hilfe der GIZ wurde in Guatemala ein agrar-ökologisches Zentrum für Forschung und Umweltbildung gebaut (Archivbild)
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit steigerte 2018 Geschäftsvolumen
Der Klimawandel stellt auch die deutsche Entwicklungshilfe vor große Herausforderungen. Inzwischen fließen fast eine Milliarde Euro und damit ein Drittel des Gesamtvolumens der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in den Klimaschutz.

Berlin (epd). Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) sieht im Klimawandel eine zentrale Herausforderung. Im vergangenen Jahr habe sich bereits ein Drittel der Arbeit um das Klima gedreht, sagte die Vorstandssprecherin der GIZ, Tanja Gönner, am Montag in Berlin bei der Jahrespressekonferenz der Entwicklungshilfe-Gesellschaft.

Von dem Gesamtgeschäftsvolumen von knapp drei Milliarden Euro (2017: 2,6 Milliarden Euro) seien im vergangenen Jahr mehr als 930 Millionen Euro in die angestrebte Klimawende investiert worden. Der Klimawandel bedrohe bereits heute die Lebensgrundlage vieler Menschen, sagte Gönner. Er treffe insbesondere Entwicklungs- und Schwellenländer.

Bundesregierung werde Beiträge verdoppeln

Der GIZ-Aufsichtsratsvorsitzende und Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Martin Jäger, erklärte, Deutschland stehe beim internationalen Klimaschutz zu seinen Zusagen. Die Bundesregierung werde ihren Beitrag für den "Green Climate Fund" auf 1,5 Milliarden Euro verdoppeln. Der 2010 von mehr als 190 Staaten aufgelegte Fonds soll Geld für Klimaprojekte in Entwicklungsländern bereitstellen. "Die Folgen des Klimawandels sind immer schwieriger zu beherrschen", sagte Jäger. Der Verlust von Ernten und Lebensgrundlagen seien ebenso wie Hunger und Krankheiten eine besondere Bedrohung für die Entwicklungsländer.

Laut GIZ-Jahresbericht stammten 2018 knapp 2,5 Milliarden Euro der Einnahmen aus Aufträgen des BMZ. Schwerpunkte neben dem Klimaschutz waren die Themen Sicherheit und Stabilisierung. Dort wurden unter anderem für Projekte zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen und für die Umsetzung von Friedensabkommen in Konfliktregionen rund 700 Millionen Euro eingesetzt. In den Bereich Flucht und Migration flossen rund 406 Millionen Euro.

Internationale Zusammenarbeit sei Voraussetzung

Die Zahl der Beschäftigten bei der GIZ stieg im vergangenen Jahr um mehr als 1.200 auf insgesamt 20.726. Davon waren 14.196 sogenanntes nationales Personal, also Beschäftigte, die in den Einsatzländern angestellt wurden (2017: 13.448). Der Anteil der in Deutschland angestellten Mitarbeiter lag bei 4.068. Hinzu kamen 2.462 sogenannte "entsandte Fachkräfte", die direkt in Deutschland bei der GIZ angestellt waren (2017: 2.305).

Internationale Zusammenarbeit sei Voraussetzung, damit die globale Klimawende gelinge, betonte Gönner. Zwischen 2015 und 2017 habe die GIZ zudem 14 Millionen Menschen unterstützt, mit dem Klimawandel umzugehen, unter anderem durch besseren Schutz vor Hochwasser oder mit Versicherungen gegen Schäden.

Beim Reisanbau in Südostasien seien mit Beteiligung der GIZ mithilfe von Satelliten mehr als 15 Millionen Hektar Anbauflächen beobachtet worden, um Ernteausfälle besser vorherzusagen, hieß es. Betroffene Bauern erhielten im Schadensfall dann schneller Hilfe. In Chile unterstütze die GIZ den Umstieg auf erneuerbare Energien.

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