UN: Zahl der HIV-Toten seit 2010 um ein Drittel gesunken

epd-bild/Friedrich Stark
Medikamentenausgabe in der Untersuchungs- und ARV-Ausgabestelle des "HIV Home Care Programme" in Sambia (Archivbild)
Knapp 38 Millionen Menschen weltweit leben mit dem HI-Virus. Durch wirksame Diagnoseinstrumente und Medikamente können mittlerweile die meisten Todesfälle verhindert werden. Vergangenes Jahr starben dennoch rund 770.000 Menschen an Aids.

Eshowe/Genf (epd). Rund 770.000 Menschen sind laut den Vereinten Nationen im Jahr 2018 im Zusammenhang mit der Immunschwächekrankheit Aids gestorben. Damit sei die Zahl der HIV-Todesfälle seit 2010 um ein Drittel gesunken, heißt es in einem neuen Bericht, den das UN-Aidsprogramm (UNAIDS) am Dienstag im südafrikanischen Eshowe vorstellte. Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" erklärte, dass der Kampf gegen die Krankheit noch lange nicht gewonnen sei.

UNAIDS erklärte den Rückgang mit einem verbesserten Zugang von HIV-infizierten Menschen zu lebensverlängernden Behandlungen. Antiretrovirale Therapien könnten die Ausbreitung der Viren im Körper der Patienten verhindern. Laut UNAIDS erhalten 78 Prozent der Menschen, die über ihre Infektion Bescheid wissen, eine Behandlung.

Zahl der Neuinfektionen gesunken

Die Interims-Exekutivdirektorin der UN-Organisation, Gunilla Carlsson, und der Vizepräsident von Südafrika, David Mabuza, präsentierten den Report. Danach infizierten sich im vergangenen Jahr rund 1,7 Millionen Menschen mit HIV, die Zahl der Neuinfektionen sank damit seit 2010 um 16 Prozent. Vor allem im östlichen und südlichen Afrika seien Fortschritte erzielt worden. In Südafrika sei die Zahl der Neuinfektionen seit 2010 um mehr als 40 Prozent zurückgegangen, erklärte UNAIDS.

Insgesamt lebten den Angaben nach 2018 knapp 38 Millionen Menschen mit dem HI-Virus. 35 Millionen Menschen starben in den vergangenen 35 Jahren weltweit an durch Aids ausgelöste Krankheiten. UNAIDS rief die Staatengemeinschaft auf, weiter in den Kampf gegen die Immunschwächekrankheit zu investieren. Im Jahr 2020 seien mehr als 26 Milliarden US-Dollar nötig, um die globale Kampagne gegen Aids zu finanzieren. Im vergangenen Jahr stellten die Geberländer laut UNAIDS 19 Milliarden US-Dollar bereit.

Wie die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" erklärte, könnte der rechtzeitige Einsatz wirksamer Diagnoseinstrumente und Medikamente die meisten Todesfälle verhindern. Menschen in fortgeschrittenen Stadien von Aids kämen aber oft zu spät zu einer Behandlung. Prävention, Erkennung und Therapie von fortgeschrittenem Aids erfordere mehr Aufmerksamkeit und Finanzierung. Das Hilfsprogramm UNAIDS mit Sitz in Genf arbeitet im Auftrag der Vereinten Nationen.

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