UNHCR besorgt über härtere Strafen gegen private Seenotretter

epd-bild/Christian Ditsch
Das private Rettungsschiff "Sea-Watch-2" bei einem Rettungseinsatz im Oktober 2016. Italien hat die Strafen für private Seenotretter verschärft.
Bis zu einer Millionen Euro: Italien hat die Strafen gegen private Seenotretter verschärft. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR kritisierte das italienische Vorgehen.

Genf (epd). Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat sich besorgt über die Verschärfung der Strafen gegen private Seenotretter in Italien gezeigt. Die Retter spielten eine unschätzbar wichtige Rolle und dürften nicht kriminalisiert werden, erklärte ein UNHCR-Sprecher am Dienstag in Genf. Die neue italienische Gesetzgebung könnte private Seenotretter im Mittelmeer abschrecken und somit Menschenleben gefährden.

Schiffe sollen automatisch beschlagnahmt werden

Das Parlament in Rom hatte beschlossen, dass private Organisationen zur Rettung von Flüchtlingen und Migranten bis zu einer Million Euro zahlen müssen, falls ihre Schiffe in italienische Gewässer fahren. Zudem sollen die Schiffe automatisch beschlagnahmt werden.

In Italien ist privaten Seenotrettungsschiffen bereits seit längerem die Einfahrt in die Häfen des Landes untersagt. Laut der Internationalen Organisation für Migration erreichten in diesem Jahr knapp 39.300 Menschen mit Booten über das Mittelmeer Europa. Davon kamen knapp 4.000 in Italien an. In Griechenland gingen fast 19.000 Flüchtlinge und Migranten an Land. Den Angaben zufolge starben in diesem Jahr mindestens 840 Menschen bei der Passage über das Mittelmeer.

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