900 Religionsvertreter aus aller Welt treffen sich in Lindau

Ranghohe Religionsvertreter beraten in der kommenden Woche am Bodensee bei der Weltversammlung von "Religions for Peace" über Wege zur Lösung aktueller Konflikte.

Rund 900 Teilnehmer aus mehr als 100 Ländern werden zu der Weltversammlung von "Religions for Peace" (Religionen für den Frieden) in Lindau erwartet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird das interreligiöse Treffen am Dienstag offiziell eröffnen. Bis Freitag tagen die Vertreter von insgesamt 17 Religionen - unter ihnen Christen, Muslime, Hinduisten, Buddhisten und Juden - im Dreiländereck im Grenzgebiet zu Österreich und der Schweiz.

Von der Konferenz mit dem Motto: "Für unsere gemeinsame Zukunft sorgen - das Gemeinwohl für alle fördern" sollen zwei Initiativen ausgehen. Angesichts blutiger Anschläge auf Kirchen, Moscheen und Synagogen in diesem Jahr wollen sich die Spitzenvertreter von Glaubensgemeinschaften für einen weltweiten Schutz religiöser Stätten einsetzen. Zudem soll ein Projekt auf den Weg gebracht werden, um Frauen in Afrika vor sexueller Gewalt zu schützen und die Täter zur Verantwortung zu ziehen.

Gespräche zwischen Konfliktparteien

Einer der Schwerpunkte auf der Konferenz sind aber auch Gespräche zwischen Konfliktparteien verschiedener Länder, öffentlich oder, wenn dies zu heikel ist, in geschützten Räumen. So sind beispielsweise Beratungen von religiösen Vertretern aus Myanmar und Bangladesch vorgesehen über die Lage der muslimischen Minderheit der Rohingya. Delegationen aus den verfeindeten Staaten Iran und Vereinigte Arabische Emirate werden bei dem Treffen ebenso anwesend sein wie Repräsentanten aus Jerusalem und Nigeria. Eine von den Organisatoren angepeilte Quote soll dafür sorgen, dass der Anteil der Frauen und jüngeren Delegierten etwa bei jeweils 25 Prozent liegt.

Inhaltlich begleitet und finanziell unterstützt wird die Konferenz vom Auswärtigen Amt. Weltversammlungen der interreligiösen Organisation gibt es etwa alle fünf Jahre. Dies wird das zehnte Treffen sein, das erste in Deutschland.

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