"Times of India": Vier Mörder einer Studentin hingerichtet

2012 löste der brutale Mord an einer Frau in Indien Bestürzung im ganzen Land aus. Jetzt wurden die Täter hingerichtet.

Dubai, Neu-Delhi (epd). Sieben Jahre nach dem bestialischen Mord an einer Studentin hat Indien laut einem Bericht der "Times of India" am Freitag die vier Mörder hingerichtet. Die wegen Gruppenvergewaltigung und Mord zum Tod am Galgen Verurteilten hatten monatelang vor Gerichten für eine Milderung ihrer Strafe gestritten. Nur Stunden vor der Hinrichtung lehne das Oberlandesgericht und das Oberste Gericht in Neu-Delhi einen Aufschub ab. Damit waren alle rechtlichen Einspruchsmöglichkeiten und Gnadengesuche ausgeschöpft.

Indien vollstreckt die Todesstrafe gewöhnlich nur noch bei Tätern, die wegen schwerer Terroranschläge verurteilt wurden. Die bislang letzte Hinrichtung fand 2015 statt, als der 53-jährige Yakub Memon wegen eines Attentates in Mumbai im Jahre 1993 mit über 250 Toten getötet wurde.

Debatte über Sicherheit von Frauen in Indien

Der Leiter der Haftanstalten von Neu-Delhi, Sandeep Goel, bestätigte, dass der 32-jährige Mukesh Singh, der 25-jährige Pawan Gupta, der 26-jährige Vinay Sharma und der 31-jährige Akshay Kumar Singh am frühen Morgen gehängt wurden. Die vier Männer hatten im Dezember 2012 die junge Physiotherapie-Studentin Jyoti Singh in einem fahrenden Bus bestialisch vergewaltigt und mit einer Eisenstange so zugerichtet, dass die Frau später an ihren inneren Verletzungen starb. Das grausame Verbrechen erschütterte die ganze Nation und stieß eine Debatte über die Sicherheit von Frauen in Indien an.

Die Eltern der Studentin hatten in den vergangenen Monaten immer wieder an Regierung und Justiz appelliert, dass das Urteil gegen die vier Mörder ihrer Tochter vollstreckt wird. "Ich habe das Foto meiner Tochter umarmt und ihr gesagt, dass wir Gerechtigkeit bekommen haben", wurde die Mutter des Opfers zitiert. Der Vater der Ermordeten erklärte: "Dies ist heute unser Sieg." Insgesamt waren sechs Männer angeklagt gewesen: Einer von ihnen wurde wegen seines Alters nach dem Jugendstrafrecht lediglich zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt, ein weiterer erhängte sich 2013 in seiner Zelle im Tihar-Gefängnis von Neu-Delhi.

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