Erneut indigener Landrechte-Aktivist in Amazonien erschossen

In der Amazonas-Region ist erneut ein indigener Landrechte-Aktivist erschossen worden.

Berlin, São Paulo (epd). Zezico Rodrigues vom Volk der Guajajara sei am Dienstag tot aufgefunden worden, erklärte der katholische Indianermissionsrat Cimi am Mittwoch. Rodrigues war Mitglied der "Wächter Amazoniens", die im Indianer-Schutzgebiet Arariboia im Osten des Amazonas-Regenwaldes patrouillieren. Die genauen Umstände seines Todes sind noch unklar.

Allein im November und Dezember vergangenen Jahres wurden vier Landverteidiger vom Volk der Guajajara erschossen. Verantwortlich für die Morde waren illegale Holzfäller, die in das Schutzgebiet eingedrungen waren. Laut Cimi wurden seit dem Jahr 2000 allein vom Volk der Guajajara 49 Landverteidiger erschossen.

Zunahme der Gewalt

Nach den Morden im vergangenen Jahr schickte Justizminister Sergio Moro die Nationalgarde für 90 Tage zum Schutz der Ureinwohner in das Gebiet Cana Brava im Bundesstaat Maranhão. Cimi kritisierte, dass danach keine weiteren Schutzmaßnahmen vonseiten der Regierung ergriffen wurden. Der Indianermissionsrat machte erneut die Politik des rechtsextremen Staatspräsidenten Jair Bolsonaro für die Zunahme der Gewalt in den indigenen Schutzgebieten verantwortlich.

Die Guajajara sind mit rund 20.000 Menschen eines der größten indigenen Völker, die im Amazonas-Regenwald leben. Das Schutzgebiet Arariboia wurde 1990 eingerichtet und umfasst rund 413.000 Hektar. Im Innern leben noch unkontaktierte Völker wie die Awá-Guajá. Seit etwa sieben Jahren patrouillieren die Wächter Amazoniens, um ihr Land zu schützen.

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