Burundi: Gericht bestätigt Verurteilung von Journalisten

Vier Journalisten in Burundi, die seit mehr als sieben Monaten in Haft sitzen, bleiben weiter hinter Gitter.

Frankfurt a.M. (epd). Ein Berufungsgericht habe am Freitag die Verurteilung der Reporter bestätigt und ihre Freilassung abgelehnt, teilte ihr Arbeitgeber, die Zeitung "Iwacu", auf Twitter mit. Die zwei Männer und zwei Frauen waren nach einem umstrittenen Prozess wegen Untergrabens der staatlichen Sicherheit zu Haftstrafen von zweieinhalb Jahren und Geldstrafen von einer Million Burundischer Francs (rund 480 Euro) verurteilt worden.

Freilassung der Journalisten gefordert

Agnès Ndirubusa, Christine Kamikazi, Egide Harerimana and Térence Mpozenzi waren am 22. Oktober zusammen mit ihrem Fahrer festgenommen worden, als sie zu den Hintergründen zu Zusammenstößen zwischen Milizen und Sicherheitskräften recherchieren wollten. Der Fahrer wurde freigesprochen. Amnesty International hatte die Anschuldigungen als erfunden bezeichnet und die Freilassung der Journalisten gefordert. Der Gründer von "Iwacu", Antoine Kaburahe, kündigte an, vor das Verfassungsgericht ziehen zu wollen.

"Iwacu" ist eines der letzten unabhängigen Medienhäuser in Burundi. Die Regierung unterdrückt freie Berichterstattung in dem ostafrikanischen Land seit Jahren. Zahlreiche Journalisten haben das Land aus Angst vor Verfolgung verlassen. Mitte Mai wurde der frühere Innenminister und Militärangehörige Évariste Ndayishimiye zum Nachfolger von Präsident Pierre Nkurunziza gewählt. Die Opposition warf der Regierung Wahlfälschung vor. Das Verfassungsgericht lehnte ein Klage jedoch am Donnerstag ab und erklärte Ndayishimiye zum neuen Präsidenten.

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