Volker Perthes leitet UN-Mission im Sudan

New York - UN-Generalsekretär António Guterres hat den deutschen Politikwissenschaftler Volker Perthes (62) zum Sonderbeauftragten für den Sudan ernannt. Gleichzeitig soll Perthes die Leitung einer neuen UN-Mission im Sudan übernehmen, teilten die UN am Donnerstagabend (Ortszeit) in New York mit. Außenminister Heiko Maas (SPD) begrüßte die Ernennung. Perthes sei mit seiner langjährigen Erfahrung bei den Vereinten Nationen sowie als ausgezeichneter Experte für internationale Politik sowie den Nahen Osten und Afrika der perfekte Kandidat für die Aufgabe, erklärte er am Freitag in Berlin.

Perthes war bis September 2020 Direktor des Deutschen Instituts für Internationale Politik und Sicherheit sowie geschäftsführender Vorsitzender der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Von 2015 bis 2018 beteiligte er sich als hochrangiger UN-Diplomat an den Versuchen, den Syrien-Konflikt friedlich beizulegen. Der Evangelische Pressedienst hatte bereits am Donnerstag über Perthes' Ernennung zum UN-Sonderbeauftragten berichtet.

Offizieller Start der neuen UN-Mission Unitams war der 1. Januar 2021. Die Mission ist zunächst auf ein Jahr befristet. Sie soll den demokratischen Übergang nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Baschir 2019 unterstützen. Die sudanesische Übergangsregierung aus Militärs und Vertretern der Zivilgesellschaft hatte um die Mission gebeten, um den Demokratisierungsprozess und die Umsetzung von Friedensabkommen mit mehreren Rebellengruppen zu unterstützen. Der UN-Sicherheitsrat hatte im Juni Unitams als zivile Mission beschlossen. Deutschland will sich mit bis zu zehn Polizisten an dem Einsatz beteiligen.

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