Schießereien vor geplanten Massenprotesten in Somalia

Frankfurt a.M./Mogadischu - In Somalia ist wenige Stunden vor geplanten Massenprotesten gegen die Regierung Gewalt ausgebrochen. In der Hauptstadt Mogadischu sei es zu Schusswechseln zwischen der Polizei und dem Sicherheitspersonal von Oppositionspolitikern gekommen, sagte Sicherheitsminister Hasan Hundubey laut einem Bericht des lokalen Senders Radio Shabelle am Freitag. Hundubey erklärte, Bewaffnete hätten in der Nacht Kontrollpunkte der Polizei angegriffen und damit an mehreren Orten in der Stadt Ausschreitungen ausgelöst.

Die Opposition machte derweil die Regierung für die Gewalt verantwortlich. Der frühere somalische Präsident und Oppositionspolitiker Sharif Sheikh Ahmed erklärte in der Nacht zum Freitag, Sicherheitskräfte der Regierung hätten das Hotel angegriffen, in dem er und andere Oppositionelle waren. Die Opposition hatte für Freitag Demonstrationen wegen Verzögerungen bei geplanten Parlaments- und Präsidentenwahl angekündigt. Die Regierung von Präsident Mohamed Abdullahi Mohamed "Farmajo" hatte die Proteste mit Hinweis auf die Corona-Pandemie kurzfristig verboten.

Die Amtszeit von Präsident Farmajo ist eigentlich am 8. Februar geendet. Wegen der extrem schlechten Sicherheitslage und politischen Querelen ist jedoch nicht mal eine Wahlkommission zusammengestellt. Regierung und Opposition beschuldigen sich gegenseitig, den Prozess zu blockieren.

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