UN: Mehr Gewaltopfer in Afghanistan seit Beginn der Friedensgespräche

Genf - In Afghanistan ist die Zahl der zivilen Gewaltopfer seit Beginn der Friedensverhandlungen im September 2020 laut den UN gestiegen. Im vierten Quartal 2020 seien in dem Land am Hindukusch knapp 2.800 Tote und Verletzte unter Zivilsten gezählt worden, teilte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte am Dienstag in Genf mit.

Im dritten Quartal des vergangenen Jahres dagegen seien rund 2.500 zivile Tote und Verletzte verzeichnet worden. Insgesamt seien 2020 rund 8.800 Zivilisten durch Gewalteinwirkung ums Leben gekommen oder hätten Verletzungen davongetragen.
Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, forderte ein Ende der Kämpfe. Afghanistan bleibe eines der gefährlichsten Länder der Welt für Zivilisten. Insgesamt sei aber im vergangenen Jahr die Zahl der Gewaltopfer unter den Zivilisten zum ersten Mal seit 2013 unter 10.000 gefallen.

Die Regierung in Kabul und die aufständischen Taliban-Milizen verhandeln in Katar über einen Frieden. Doch die Gespräche stocken. Im Rahmen einer Nato-Mission sind auch Soldaten der Bundeswehr in Afghanistan stationiert. Das UN-Hochkommissariat erfasst die Daten zu Gewaltopfern zusammen mit der Unterstützungsmission Unama der UN. 

 

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