Studie: Klimawandel bedroht Kaffeeproduktion in Äthiopien

Potsdam - Der Klimawandel bedroht neuen Forschungen zufolge auch die Kaffeeproduktion. Wenn der Klimawandel ungebremst weitergehe, könnte die geeignete Fläche für hochwertige Kaffeesorten in Äthiopien signifikant schrumpfen, erklärte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Mittwoch unter Berufung auf eine neue Studie. Im schlimmsten Fall könnten einzelne hochwertige Kaffeesorten bis zum Ende des 21. Jahrhunderts rund 40 Prozent ihrer Anbaufläche in Äthiopien verlieren. Gleichzeitig könnte die Fläche zunehmen, die für durchschnittlichen und eher fade schmeckenden Kaffee geeignet ist.

Die Studie sei sowohl für die Millionen von Kleinbauern des Landes, die mit Spezialitätenkaffee mehr verdienen als mit normalem Kaffee, als auch für Baristas und Kaffeegenießer auf der ganzen Welt relevant, betonte das PIK. Die Forscher gingen davon aus, dass die Anbauflächen für vier von fünf Kaffeespezialitäten zurückgehen werden, wobei einige stärker betroffen seien als andere. Für Äthiopien, in dem der Kaffeeexport etwa ein Drittel aller Agrarexporte ausmache, könnte sich das als fatal erweisen.

Gravierende Folgen für die Kleinbauern

Der berühmte Yirgacheffe, eine der ältesten und begehrtesten Kaffeesorten der Welt, die im Südwesten Äthiopiens angebaut wird, könnte im schlimmsten Fall mehr als 40 Prozent seiner Anbaufläche verlieren, hieß es. Dies habe gravierende Folgen für die Kleinbauern der Region. Wenn sie gezwungen wären, auf den Anbau konventioneller, weniger schmackhafter und eher bitterer Kaffeesorten umzusteigen, würden sie plötzlich mit industriellen Produktionssystemen konkurrieren, die anderswo effizienter seien.

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