Präsident des Tschad nach Kampfeinsatz gestorben

Frankfurt a.M./N'Djamena - Der frisch wiedergewählte Präsident des Tschad, Idriss Déby, ist tot. Der 68-Jährige sei am Dienstag seinen Verletzungen erlegen, die er sich bei Kämpfen der Armee gegen Rebellen im Norden des Landes zugezogen habe, berichtete der Sender France 24 unter Berufung auf einen tschadischen Armeesprecher. Erst am Montag hatte die Wahlkommission des westafrikanischen Landes Débys Wiederwahl für eine sechste Amtszeit bekanntgegeben. Déby hat den Tschad mehr als 30 Jahre lang zunehmend autokratisch regiert.

In den vergangenen Tagen hatten sich die tschadische Armee und Rebellen im Norden des Landes heftige Kämpfe geliefert. Regierungsvertreter hatten am Montag mitgeteilt, dass der Präsident am Wochenende gegen die Rebellen im Einsatz gewesen war. Eine Verlautbarung der Aufständischen, wonach Déby verletzt worden war, war von offizieller Seite nicht bestätigt worden. Die Rebellenkoalition Fact war am 11. April von Libyen aus in das Land eingedrungen offenbar mit dem Ziel, Déby zu stürzen. Militärangaben zufolge wurden mehrere hundert Kämpfer getötet, als sie auf die Hauptstadt N'Djamena vorrücken wollten.

Déby hatte ein Erstarken der Opposition im Wahlkampf mit heftiger Repression bekämpft. Oppositionsführer Saleh Kebzabo hatte sich von der Abstimmung vom 11. April zurückgezogen, nachdem mehrere Menschen bei der Hausdurchsuchung bei einem anderen Oppositionellen von den Sicherheitskräften getötet worden waren. Zahlreiche politische Kontrahenten Débys wurden vor den Wahlen inhaftiert.

 

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