Kubanische Behörden gehen gegen Künstler im Hungerstreik vor

Oaxaca de Juárez / Havanna - Eine Woche nach Beginn seines Hungerstreiks ist der kubanische Künstler Luis Manuel Otero Alcántara zwangsweise in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Wie das Nachrichtenportal „cibercuba“ berichtete, drangen Sicherheitskräfte am Sonntag (Ortszeit) in die Wohnung des 33-jährigen Regimekritikers ein und führten ihn ab. Zunächst war unklar, wohin der Künstler gebracht wurde. Erst Stunden später meldete die zuständige Gesundheitsbehörde auf Facebook, Otero Alcántara befinde sich in der Universitätsklinik von Havanna.

Der Performancekünstler war in den Hunger- und Durststreik getreten, um sich gegen Repressalien zur Wehr zu setzen. Die Sicherheitskräfte hatten einige seiner Werke zerstört und andere beschlagnahmt. Zudem wurde er mehrfach festgenommen. Vor seinem Haus wurden Kameras installiert.

Einer der wichtigsten oppositionellen Künstler

Otero Alcántara zählt zu den wichtigsten oppositionellen Künstlern in Kuba. Er ist ein führendes Mitglied der „Bewegung San Isidro“, einer Gruppe von Künstlern, Intellektuellen und Journalisten, die sich für die Meinungs- und Pressefreiheit sowie demokratische Verhältnisse in Kuba einsetzt.

Die sozialistische Regierung bezeichnet Otero Alcántara als „Diener im Auftrag der USA“. Präsident Miguel Díaz-Canel erklärte mit Blick auf die „Bewegung San Isidro“, man werde nicht zulassen, dass ein paar Aktionskünstler die Flagge des Landes beflecken und die Behörden beleidigen.

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