Kolumbianische Außenministerin tritt zurück

Oaxaca de Juárez, Bogotá - Nach massiver internationaler Kritik am Vorgehen der kolumbianischen Regierung gegen Protestierende ist die Außenministerin Claudia Blum zurückgetreten. Das Büro der Politikerin gab die Entscheidung am Donnerstag (Ortszeit) bekannt. Zwar nannte Blum in ihrem Rücktrittsschreiben keine Gründe, aber angesichts zahlreicher Menschenrechtsverletzungen steht die Regierung unter großem internationalem Druck.

Seit Ende April waren Gewerkschaften sowie soziale und indigene Bewegungen gegen eine Steuerreform der Regierung des konservativen Präsidenten Iván Duque auf die Straße gegangen. Nach Angaben des Friedensinstituts Indepaz wurden mindestens 47 Menschen bei Auseinandersetzungen getötet. Die meisten waren Oppositionelle. Mehr als 1.500 Menschen wurden offiziellen Angaben zufolge verletzt. Das gewaltsame Vorgehen der Sicherheitskräfte stieß bei internationalen Menschenrechtsorganisationen sowie den Vereinten Nationen, den USA und der EU auf Kritik.

Obwohl Duque die Reform zurückgenommen hat, gingen die Proteste an der Sozialpolitik der Regierung zunächst weiter. Inzwischen finden Verhandlungen zwischen Vertretern der Protestierenden und der Regierung statt. Vor Blum war bereits Finanzminister Alberto Carrasquilla zurückgetreten.

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