Indien meldet mehr als 300.000 Corona-Tote seit Beginn der Pandemie

Dubai/Neu-Delhi - Indien hat als drittes Land der Welt mehr als 300.000 Corona-Tote seit Beginn der Pandemie registriert. Das Gesundheitsministerium in Neu-Delhi meldete am Montag 4.454 neue Corona-Tote binnen eines Tages. Damit sind nun insgesamt 303.720 Menschen in Indien an einer Covid-19-Infektion gestorben. Allein in den vergangenen zwei Wochen gab es mehr als 50.000 Corona-Tote.

Das südasiatische Land mit über 1,3 Milliarden Einwohnern ist schwer von der zweiten Corona-Welle betroffen. Während die erste Pandemie-Welle im vergangenen Jahr vor allem die Großstädte betraf, verbreitet sich in der zweiten Welle das Virus rasant in ländlichen Gebieten, die kaum über medizinische Versorgung verfügen.

Bislang nur 44 Millionen Menschen vollständig geimpft

Am Montag wurden laut Ministerium 222.315 neue Coronavirus-Infektionen gemeldet. Insgesamt hat Indien damit fast 27 Millionen Fälle verzeichnet. Gleichzeitig bereitet der Mangel an Impfstoff weiter Probleme. Am Sonntag setzten mehrere Bundesstaaten die Impfkampagne für die Altersgruppe der 18- bis 44-Jährigen aus, darunter stark von der Pandemie betroffene Regionen wie Chhattisgarh, Neu-Delhi, Karnakata, Maharashtra und Rajasthan.

Die indische Regierung hatte im Januar die nationale Impfkampagne gestartet und wollte eigentlich bis Juli 300 Millionen Menschen immunisieren. Bislang sind jedoch nur 195 Millionen Dosen verimpft worden. Lediglich 43 Millionen Menschen haben mit zwei Impfdosen den vollständigen Schutz erhalten. Die Zahl der Impfungen pro Tag liegt nur noch bei 1,5 Millionen Dosen, während im April noch mehr als drei Millionen Dosen am Tag verimpft wurden.

Sorgen bereitet auch eine seltene Pilzinfektion, die sich rasch unter Covid-Patienten verbreitet. Die Mukormykose, auch „Schwarzer Pilz“ genannt, befällt unter anderen Lungen, Nieren, Nasenhöhlen, Haut und Gehirn. In der vergangenen Woche hat die indische Regierung die Bundesstaaten aufgefordert, alle Mukormykose-Fälle zu registrieren. Bislang sind knapp 9.000 Fälle gemeldet worden. Inzwischen wird in Indien auch das Medikament Amphotericin B knapp, das zur Behandlung der Infektion eingesetzt wird.

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