WHO prangert militärische Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen an

Genf - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich tief besorgt über die häufigen militärischen Angriffe auf Krankenhäuser, Ambulanzteam und Ärzte in Konfliktregionen geäußert. Im laufenden Jahr seien 588 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in 14 Ländern wie etwa Syrien gezählt worden, teilte die WHO am Dienstag in Genf mit.

Dabei seien 114 Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Patienten getötet sowie 278 verletzt worden, erklärte WHO-Direktor Altaf Musani. Die Attacken hätten verheerende Folgen für die Gesundheitsversorgung von Millionen Menschen in Krisenländern, die zudem unter der Corona-Pandemie litten.

Rund 2700 Angriffe auf Gesundheitsstationen binnen drei Jahren

Die tödlichen Angriffe reißen laut WHO schmerzliche Lücken beim Gesundheitspersonal. Der Wiederaufbau von Krankenhäusern und die Behebung der Schäden beanspruchten wertvolle Zeit, in der Patientinnen und Patienten nicht oder nur ungenügende behandelt werden könnten.

Von Ende 2017 bis 2020 seien mehr als 2.700 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in 17 Ländern dokumentiert worden. Dabei seien mehr als 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Patienten ums Leben gekommen und mehr als 2.000 verwundet worden.

Den Angaben nach handelt es sich um gezielten Beschuss von Gesundheitseinrichtungen, aber auch um sogenannte Kollateralschäden. Das sind nicht beabsichtigte Treffer, die aber in Kauf genommen werden. Die Angriffe hätten sich etwa in Äthiopien, Jemen, Mozambik, Nigeria, Myanmar und Somalia ereignet.
 

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