UN: Starker Anstieg von Gewalt gegen Zivilbevölkerung in Mali

Frankfurt a.M., Bamako - In Mali hat die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Zwischen April und Juni seien mindestens 527 Menschen getötet, verletzt oder entführt worden, teilte die UN-Mission Minusma am Montag in der Hauptstadt Bamako mit. Das entspreche einem Anstieg von 25 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres. Damals waren 421 Vorfälle registriert worden. In dem westafrikanischen Land herrschen mehrere Konflikte, an denen unter anderen islamistische Rebellen und lokale Milizen beteiligt sind.

Die Mehrzahl der Taten wurde laut Mitteilung von islamistischen Gruppen wie JNIM und dem „Islamischen Staat in Großsahara“ begangen, die für mehr als die Hälfte der registrierten Morde, Angriffe und Entführungen verantwortlich seien. Islamistische Gruppen hätten ihre Kontrolle vor allem über die ländlichen Gebieten Zentralmalis ausgebaut. Auch die malische Armee sowie regionale und internationale Militärmissionen seien für Verbrechen verantwortlich, hieß es in der Mitteilung der UN.

Seit einem Putsch und einem Aufstand bewaffneter Gruppen, die 2012 den Norden Malis besetzt hatten, kommt es in dem Land verstärkt zu Anschlägen islamistischer Gruppen und Entführungen. Zudem führen lokale Konflikte und transnationale Kriminalität zu Gewalt und Instabilität in der Region. Trotz des Einsatzes internationaler Truppen wie der Mission Minusma, an der auch die Bundeswehr mit bis zu 1.100 Soldaten beteiligt ist, kommt das Land nicht zur Ruhe.

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