Nansen-Flüchtlingspreis des UNHCR geht an Hilfsorganisation im Jemen

Genf - Die höchste Auszeichnung des Flüchtlingshilfswerks UNHCR geht in diesem Jahr an eine humanitäre Organisation im Konfliktland Jemen. Das Hilfswerk Dschihl Albena werde mit dem Nansen-Flüchtlingspreis geehrt, teilte das UNHCR am Mittwoch in Genf mit. Der Preis ist mit 150.000 US-Dollar (128.000 Euro) dotiert.

Die Arbeit von Dschihl Albena sei Beispiel für Menschlichkeit, Mitgefühl und Hingabe, erklärte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi. Die rund 400 Mitarbeiter und Freiwilligen der Organisation hätten im Jemen Zehntausenden von Binnenflüchtlingen und Bedürftigen geholfen, sie bauten Unterkünfte und Schulen. Im bitterarmen Jemen irren den Angaben nach rund vier Millionen Menschen als Binnenflüchtlinge umher.

Gründer der Organisation ist selbst Flüchtling

Der Binnenflüchtling Amin Dschubran gründete 2017 die Organisation, die ihren Sitz in der Hafenstadt Hudeida am Roten Meer hat. Die Übergabe des Preises erfolgt laut UNHCR am 4. Oktober in einer virtuellen Zeremonie. Das UNHCR vergibt den Preis jährlich für außerordentliches Engagement im Flüchtlingsschutz.

Im Jemen, einem Land auf der arabischen Halbinsel, sind laut UN zwei Drittel der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Regierung und eine Militär-Koalition unter Führung Saudi-Arabiens kämpfen gegen die Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden.

Der 1954 gestiftete Flüchtlingspreis erinnert an den ersten Hochkommissar für Flüchtlinge des Völkerbundes, Fridtjof Nansen. Der Norweger hatte das Amt von 1920 bis 1930 inne.

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