Menschenrechtsaktivist der Rohingya in Bangladesch ermordet

Genf - Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hat schockiert auf den Mord an einem prominenten Aktivisten der Rohingya-Volksgruppe in Bangladesch reagiert. Der gewaltsame Tod des beispielhaften und mutigen Menschenrechtsverteidigers Mohib Ullah in einem Flüchtlingslager in der Region Cox’s Bazar müsse schnell und gründlich aufgeklärt werden, verlangte die UN-Hochkommissarin am Freitag in Genf.

Der Vorsitzende der Arakan-Rohingya-Gesellschaft für Frieden und Menschenrechte sei am Mittwoch in dem Camp Kutupalong von bislang nicht identifizierten Attentätern erschossen worden. Mohib Ullah habe über Jahre systematisch Informationen und Beweise über die schweren Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen gegen die muslimische Rohingya-Minderheit im buddhistisch geprägten Myanmar gesammelt. Im Jahr 2019 habe der Aktivist dem UN-Menschenrechtsrat über die gewaltsame Unterdrückung der Rohingya berichtet.

Sicherheitslage im Flüchtlingslager verschlechtert sich

Nach Angaben der UN-Hochkommissarin hat sich die Sicherheitslage in dem Camp Kutupalong mit rund 750.000 Rohingya-Flüchtlingen in letzter Zeit alarmierend verschlechtert. Wachsende Kriminalität, Spannungen zwischen verschiedenen Rohingya-Gruppen und harte Anti-Drogen-Razzien der Sicherheitskräfte Bangladeschs belasteten das ohnehin entbehrungsreiche Leben der Flüchtlinge.

Im Jahr 2017 hatte das Militär Myanmars seine brutale Kampagne gegen die Rohingya in dem Teilstaat Rakhine verschärft. Die Rohingya flüchteten massenhaft ins benachbarte Bangladesch, in dem schon früher Angehörige der Volksgruppe aus Myanmar Schutz gesucht hatten. Laut den UN leben noch immer 600.000 Rohingya in Rakhine. Viele von ihnen seien in Lagern eingepfercht.

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