Soldaten zu Einsatz in Mali: Ähnlich gefährlich wie Afghanistan

Berlin - Der Bundeswehreinsatz in Mali ist nach Einschätzung deutscher Soldaten ähnlich gefährlich wie der in Afghanistan. Der Einsatz sei „mindestens gleichzusetzen mit dem, was wir damals in Afghanistan erlebt haben“, sagte Jann Focken Hechler, der für die Bundeswehr an der UN-Mission Minusma teilnimmt, am Mittwochabend bei einem auf Instagram übertragenen Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Dabei seien deutsche Soldatinnen und Soldaten nicht nur auf Patrouillen gefährdet. „Nur weil hier die Leute im Lager sitzen, heißt es nicht, dass man jetzt sicher ist“, sagte Hechler, der bereits in Jordanien, Lettland und Afghanistan eingesetzt wurde.

Derzeit gefährlichster Einsatz der Vereinten Nationen

Der ebenfalls in Mali stationierte Soldat Georg Schiller sagte, die Sicherheitslage habe sich in den vergangenen drei Jahren verschlechtert: „Außerhalb des Lagers ist mein persönliches Gefühl, dass die Lage schon ein wenig bedrohlicher geworden ist.“ Je weiter die Soldaten außerhalb des Camps seien, desto zurückhaltender werde die Bevölkerung. Die Bundeswehr beteiligt sich in Mali sowohl an der UN-Stabilisierungsmission Minusma als auch an dem EU-Ausbildungseinsatz EUTM. Der Großteil der deutschen Blauhelmsoldaten ist im Camp Castor im Nordosten des Landes stationiert.

Seit einem Putsch und einem Aufstand bewaffneter Gruppen, die 2012 den Norden des westafrikanischen Landes besetzt hatten, kommt es in Mali und den angrenzenden Ländern verstärkt zu Gewaltausbrüchen, Anschlägen islamistischer Gruppen und Entführungen. Die Mission Minusma gilt mit 260 getöteten Soldaten als der derzeit gefährlichste Einsatz der Vereinten Nationen. Im Juni wurden in Mali mehrere deutsche Soldaten bei einem Anschlag verwundet. Anfang Dezember wurde das Camp Castor beschossen.

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