Hoffnungen auf Kampfstopp im Bürgerkrieg in Äthiopien

Frankfurt a.M./New York - Mehr als ein Jahr nach Beginn des Bürgerkriegs in Nord-Äthiopien gibt es vorsichtige Hoffnung auf ein Ende der Kämpfe. UN-Generalsekretär António Guterres drang bei den Konfliktparteien laut einem Sprecher am Freitagabend darauf, die Gelegenheit zu ergreifen, die sich aus den militärischen Entwicklungen der vergangenen Tage ergeben habe. Regierungstruppen hatten am Donnerstag angekündigt, nicht weiter gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) vorzurücken, nachdem diese erklärt hatte, sich in aus den Regionen Afar und Amhara nach Tigray zurückzuziehen.

UN-Generalsekretär Guterres begrüßte die Ankündigung der äthiopischen Regierung, die Truppen auf ihren derzeitigen Positionen zu belassen. Ministerpräsident Abiy Ahmed hatte die Entscheidung laut der staatlichen Nachrichtenagentur ENA damit begründet, dass mit dem Rückzug der TPLF-Kämpfer ein Ziel der Militärkampagne erreicht sei.

Drohnen aus dem Ausland

Der Bürgerkrieg in Nord-Äthiopien entzündete sich in der nördlichen Region Tigray, wo im November 2020 ein Machtkampf zwischen der dort herrschenden TPLF und der Zentralregierung eskalierte. Der Konflikt weitete sich auf die Regionen Amhara und Afar aus, TPLF-Kämpfer hatten Medienberichten zufolge im Herbst einen Vormarsch auf die Hauptstadt Addis Abeba begonnen. Hintergrund für die TPLF-Ankündigung sind mutmaßlich Rückeroberungen durch die äthiopische Armee, die Medienberichten zufolge in den vergangenen Wochen Unterstützung unter anderem durch Drohnen aus dem Ausland bekommen hat.

Beiden Seiten werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, darunter der Einsatz sexueller Gewalt als Kriegswaffe und die Blockade humanitärer Hilfe. Der Zentralregierung wird vorgeworfen, den Zugang zu den Regionen für Beobachter und Journalisten zu behindern. Dadurch gibt es kaum unabhängige Informationen über die Lage in den umkämpften Gebieten.

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