Care-Bericht: Viele humanitäre Krisen kommen in Medien kaum vor

Bonn - Die internationale Hilfsorganisation Care erinnert mit einer Medienanalyse an weltweit vergessene Katastrophen. An der Spitze der zehn humanitären Krisen mit den wenigsten Schlagzeilen steht die Hungersnot im südafrikanischen Land Sambia, wie Care am Donnerstag in Bonn mitteilte. Sechs der zehn am wenigsten beleuchteten Krisenländer liegen demnach in Afrika. Für den Report analysierte der Dienst Meltwater den Angaben nach mehr als 1,8 Millionen Online-Artikel in fünf Sprachen im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. September 2021.

Über die Krise in Sambia, die für mehr als 1,2 Millionen Menschen Hunger bedeute, gab es demnach lediglich 512 Artikel. Die Weltraumflüge der Milliardäre Jeff Bezos und Elon Musk hingegen seien mit etwa 240.000 Artikel gewürdigt worden. „Für viele Menschen in ärmeren Ländern ist jeder Tag ein Kampf ums Überleben, doch die Weltöffentlichkeit bekommt davon kaum etwas mit“, kritisierte der Generalsekretär von Care Deutschland, Karl-Otto Zentel.

Nach Sambia folgt auf Platz zwei laut dem Report die Ukraine, wo vor mehr als sieben Jahren ein Konflikt ausgebrochen ist. 3,4 Millionen Menschen benötigten humanitäre Hilfe, erklärte Care. An dritter Stelle stehe das afrikanische Land Malawi, wo die Menschen mit schweren Folgen der Klimakrise kämpften. Die weiteren medial kaum berücksichtigten Hunger-, Klima- und Armutskrisen spielten sich in der Zentralafrikanischen Republik, in Guatemala, Kolumbien, Burundi, Niger, Simbabwe und Honduras ab, hieß es.

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