Spannungen und Schusswechsel in Kasernen in Burkina Faso

Frankfurt a.M./Ouagadougou - Im westafrikanischen Burkina Faso nehmen die Spannungen zwischen Regierung, Militär und Demonstranten zu. In mehreren Kasernen sei es am Sonntag zu Schusswechseln gekommen, bestätigte ein Sprecher der Regierung in einer Erklärung. Berichte von einem Militärputsch wurden jedoch zurückgewiesen. Zuvor war es in mehreren Städten zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten gekommen, die unter anderem den Rücktritt der Regierung gefordert hatten.

In der Hauptstadt Ouagadougou gingen am Samstag Menschen auf die Straße, um gegen die schlechte Sicherheitslage zu protestieren und die Entlassung von Präsident Roch Marc Christian Kaboré zu fordern. Bei einer parallelen Kundgebung drückten Demonstranten ihre Unterstützung für die Militärjunta im Nachbarland Mali aus, die von der internationalen Gemeinschaft mit harten Strafmaßnahmen belegt wurde, wie die staatliche Nachrichtenagentur AIB berichtete. Die Proteste wurden von der Polizei mit Tränengas aufgelöst. Die Regierung hatte Demonstrationen verboten.

Ob die Schusswechsel in den Kasernen am Sonntag mit den Protesten in Zusammenhang stehen und sich das Militär damit wie in Mali auf die Seite der Demonstranten stellte, blieb zunächst unklar. In Mali hatte das Militär nach eigenen Angaben die Macht übernommen, weil die Regierung die Interessen des Volks nicht vertreten habe. Auch in Burkina Faso steht die Regierung von Präsident Kaboré in der Kritik, vor allem weil sich die Sicherheitslage weiter verschlechtert. Immer wieder finden in dem westafrikanischen Land Anschläge statt, bei denen lokale Milizen und islamistische Terrorgruppen Dörfer überfallen und zahlreiche Menschen töten.
 

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