Twitter löscht zahlreiche äthiopische Twitter- Profile

Frankfurt a.M. - Twitter hat laut dem britischen Sender BBC zahlreiche Profile gelöscht, die mit dem Konflikt in Äthiopien in Verbindung gebracht wurden. Der US-Konzern habe Profile suspendiert, die bestimmte Hashtags überbeansprucht und damit die Regeln der Plattform verletzt hätten, bestätigte Twitter am Freitag der BBC. Demnach wurden Hunderte Profile gelöscht.

Experten schreiben den sozialen Netzwerken eine entscheidende Rolle im Konflikt zwischen der äthiopischen Zentralregierung und Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) und mit beiden Seiten verbündeten Milizen zu. Alle Kriegsparteien nutzen demnach solche Dienste, um den Gegner zu diskreditieren und zu Gewalt aufzurufen.

Die meisten gelöschten Profile: Anhänger der Tigrayer

Dem Bericht zufolge scheinen die meisten der betroffenen Profile auf der Seite der Tigrayer zu stehen. Twitter habe jedoch versichert, die Regeln objektiv je nach Inhalt und Profil unabhängig von politischer Identität oder Ideologie durchzusetzen. Twitter und Facebook standen in der Vergangenheit mehrfach in der Kritik, weil sie gegen die Verbreitung von Hassbotschaften nicht scharf genug durchgriffen.

Der blutige Konflikt in Nordäthiopien, der in der Region Tigray begann, herrscht seit mehr als einem Jahr. Menschenrechtsorganisationen und die Vereinten Nationen werfen beiden Seiten schwere Kriegsverbrechen vor. Auch in anderen Teilen des Vielvölkerstaats kommt es zu Spannungen zwischen Milizen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen.
 

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