Erneut Tote und Verletzte bei Protesten im Sudan

Frankfurt a.M./Khartum - Bei neuen Massenprotesten gegen die Militärjunta im Sudan sind Aktivisten zufolge zwei Menschen getötet worden. Mindestens 170 weitere seien verletzt worden, teilte die sudanesische Ärztevereinigung CCSD am Dienstag auf Twitter mit. Tausende Menschen waren am Montag in der Hauptstadt Khartum und an anderen Orten auf die Straße gegangen.

Seit dem Militärputsch Ende Oktober gibt es immer wieder Massenproteste, die von den Machthabern blutig niedergeschlagen werden. Nach Angaben der Vereinigung CCSD, die Teil der Protestbewegung ist, wurden dabei seither mindestens 81 Menschen getötet. Die Demonstrantinnen und Demonstranten fordern eine demokratische Regierung und den Rückzug des Militärs. Die Junta hatte angekündigt, an den Wahlen 2024 festhalten zu wollen, wie es eine Vereinbarung aus dem Jahr 2019 vorsah.

2019 hatte das Militär den langjährigen Herrscher Omar al-Baschir abgesetzt und unter internationaler Vermittlung einen Übergangsrat aus Zivilisten und Soldaten gebildet. Ende Oktober nahm das Militär die am Rat beteiligten Zivilisten fest und übernahm die Macht. Nach einem weiteren umstrittenen Abkommen kehrte der damalige Ministerpräsident Abdullah Hamdok zurück, erklärte jedoch Anfang Januar seinen Rücktritt.

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