1.254 Angriffe gegen Flüchtlinge und Asylbewerberheime im Jahr 2021

Berlin - Die Zahl der strafrechtlich erfassten Angriffe auf Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte ist im Jahr 2021 erneut gesunken. Wie aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr 1.254 überwiegend rechtsmotivierte Straftaten gegen Asylsuchende und deren Unterkünfte erfasst. Damit sank die Zahl der registrierten Fälle um rund ein Viertel im Vergleich zum Jahr 2020.

Die Statistik, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt, enthält Bedrohungen, Beleidigungen, Sachbeschädigungen ebenso wie Gewalttaten bis hin zu Mord. Laut Ministeriumsangaben blieb die Zahl der Gewalttaten mit 216 Taten auch im vergangenen Jahr ähnlich hoch wie 2020 mit 246. In diesen Fällen hätten die Täter Sprengsätze benutzt, Brände gelegt oder Waffen verwendet, die zu teils gefährlichen Körperverletzungen führten.

Die meisten Übergriffe richteten sich nach Ministeriumsangaben auch 2021 direkt gegen Asylbewerber außerhalb von Unterkünften. Bei den 1.184 Angriffen seien 153 Menschen verletzt worden. Die „Neue Osnabrücker Zeitung“ hatte am Dienstag zuerst über die Anfrage berichtet.

2020 hatten die Behörden noch 1.690 Attacken auf Flüchtlinge und deren Unterkünfte gemeldet, 2019 waren es 1.749 solcher Fälle. Der Höhepunkt war im Jahr 2016 mit mehr als 3.500 entsprechenden Straftaten verzeichnet worden. 2014 wurden Straftaten gegen Geflüchtete in Flüchtlingsunterkünften erstmals statistisch erfasst.
 

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