Guterres: Knapp die Hälfte der Menschen lebt in Klima-Gefahrenzone

Berlin, Genf - UN-Generalsekretär António Guterres zeigt sich angesichts des neuen Berichts des Weltklimarates alarmiert. Der am Montag veröffentlichte Bericht sei ein „Atlas des menschlichen Leids und eine vernichtende Anklage gegen das Versagen der Klimapolitik“, sagte Guterres in einer Videobotschaft bei der Vorstellung des Reports. Knapp die Hälfte der Menschheit lebe in der Gefahrenzone, und viele Ökosysteme seien an einem Punkt angelangt, von dem es kein Zurück mehr gebe.

Laut dem am Montag in Berlin präsentierten Report leiden Milliarden Menschen unter den Folgen der Erderwärmung. Die Forscherinnen und Forscher warnen vor einem weiteren Artensterben sowie mehr Dürren und schweren Stürmen in vielen Regionen der Welt. Laut dem Generalsekretär der Weltwetterorganisation (WMO), Petteri Taalas, leben mehr als vier von zehn Menschen in gefährdeten Regionen. Besonders betroffen seien afrikanische Länder sowie kleine Inselstaaten.

Mehr Investitionen in erneuerbare Energien

Guterres forderte, entschiedener gegen den Klimawandel vorzugehen. Es sei essenziell, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Dafür müssten die Regierungen der G20-Staaten jetzt aus der Kohleförderung aussteigen. Auch angesichts der geopolitischen Krisen brauche es Investitionen in erneuerbare Energien. Zugleich mahnte der UN-Generalsekretär an, mehr Geld für die Anpassung an den Klimawandel bereitzustellen.

Die Wissenschaftler des Weltklimarates arbeiten unter dem Dach der Vereinten Nationen, ihre Sachstandsberichte informieren über die neuesten Erkenntnisse des Klimawandels und sollen als Grundlage für politische Entscheidungen und internationale Klimaverhandlungen dienen. Der aktuelle Bericht beschäftigt sich mit Folgen, Anpassung und Verwundbarkeiten durch und an den Klimawandel.

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