Misereor-Fastenaktion unterstützt Klima-Flüchtlinge in Bangladesch

Freiburg/Aachen - Die Fastenaktion 2022 des katholischen Hilfswerks Misereor nimmt Klima-Flüchtlinge in Bangladesch und auf den Philippinen in den Blick. Unter dem Motto „Es geht! Gerecht.“ wird zwischen Aschermittwoch und Ostern bei zahlreichen Veranstaltungen und Benefiz-Aktionen um Spenden geworben. „Das Motto verweist darauf, dass es nicht gerecht ist, dass vor allem arme Menschen vom Klimawandel betroffen sind, die ihn am wenigsten verursacht haben“, sagte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel am Donnerstag in Freiburg. Eröffnet wird die Aktion am Sonntag, 6. März, mit einem Gottesdienst im Freiburger Münster.

Spiegel erklärte, dass allein in die Hauptstadt Bangladeschs, Dhaka, jeden Tag mehr als 1.400 Menschen vor den Folgen des Klimawandels flüchten. Zu den Folgen gehörten zum Beispiel versalzene Felder oder Überschwemmungen. In der Stadt kämen die früheren Landbewohner aber nur schwer zurecht. „Wir wollen ihnen mit der Spendenaktion beispielsweise Zugang zu medizinischer Versorgung und sozialen Leistungen ermöglichen“, erläuterte Spiegel.

Auf den Philippinen gebe es ähnliche Probleme, erklärte Paula Fernandez, Leiterin der Misereor-Partnerorganisation Pagtambayayong. „Die Stürme werden immer stärker, viele Gebiete stehen unter Wasser“, sagte Fernandez. Ihre Organisation, die von Misereor gefördert werde, sei vor allem im Katastrophenschutz tätig. „Wir helfen den vor Ort Betroffenen, sich besser gegen den Klimawandel zu schützen“, sagte sie. Pagtambayayong vermittelt etwa Informationen, welche Mittel bei den lokalen Kommunen beantragt werden können, oder hilft bei politischem Engagement.

Städte gegen steigende Meeresspiegel schützen

Spiegel betonte, dass Prognosen zufolge 2050 sieben Milliarden Asiaten in Städten leben werden, darunter viele Klima-Flüchtlinge. „Die gute Nachricht ist, dass diese Städte noch gar nicht gebaut sind“, erläuterte er. Daher könne man bereits jetzt überlegen, wie diese Städte gegen steigende Meeresspiegel oder starke Stürme geschützt werden können.

Stephan Burger, Erzbischof der Erzdiözese Freiburg, betonte, dass die Gesellschaft die Not der Menschen insgesamt wahrnehmen müsse. „Im Moment steht gerade die Ukraine im Fokus, aber darüber dürfen wir das Leid der anderen nicht vergessen“, sagte er. Misereor rechnet damit, dass bis zum Wochenende Spendengelder in zweistelliger Millionenhöhe für die Ukraine eingegangen sein werden. Diese werden umgehend weitergeleitet.

Nach der Eröffnung der Fastenaktion in Freiburg soll am 3. April in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands für die Arbeit von Misereor gesammelt werden. Seit 1959 bittet Misereor mit der Fastenaktion den Angaben zufolge die Bevölkerung um Unterstützung für Benachteiligte in anderen Ländern. Jedes Jahr stehen andere Themen und Länder im Fokus der Fastenaktion.
 

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