Äthiopische Regierung erklärt Waffenstillstand für humanitäre Hilfe

Frankfurt a.M./Addis Abeba - Die äthiopische Regierung will nach eigenen Angaben mit einem Waffenstillstand humanitäre Hilfe im Norden des Landes ermöglichen. Der Waffenstillstand gelte ab sofort, heißt es in einer am Donnerstag von der Regierung verbreiteten Erklärung. Millionen von Menschen sind aufgrund des vor eineinhalb Jahren zwischen der Zentralregierung und der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) ausgebrochenen Konflikts auf Hilfe angewiesen.

Die humanitäre Waffenpause solle sicherstellen, dass die notleidenden Menschen mit Hilfe versorgt werden, hieß es. Die Regierung rief die Kämpfer aus Tigray dazu auf, von Angriffen abzusehen und sich zurückzuziehen. Laut UN brauchen in den drei nördlichen Regionen Amhara, Afar und Tigray insgesamt 9,4 Millionen Menschen humanitäre Hilfe. Der Zentralregierung, aber auch anderen Konfliktparteien war immer wieder vorgeworfen worden, diese zu blockieren.

Der Konflikt entzündete sich in der Region Tigray. Im November 2020 eskalierte dort ein Machtkampf zwischen der in der Region herrschenden TPLF und der äthiopischen Zentralregierung. Die Kämpfe weiteten sich auf die angrenzenden Regionen Amhara und Afar aus. Allen Konfliktparteien werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, darunter der Einsatz sexueller Gewalt als Kriegswaffe und Angriffe auf Zivilisten.

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