Hunderte leere Teller vor dem Kanzleramt als Warnung vor Hungerkrise

Berlin - Mit einer Aktion gegen eine drohende internationale Hungersnot haben am Mittwoch mehrere Nichtregierungsorganisationen vor dem Bundeskanzleramt die Regierung zum Handeln aufgefordert. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) müsse die Mittel für Ernährungssicherheit und ländliche Entwicklung deutlich aufzustocken, erklärten Vertreter der „Aktion gegen den Hunger“ und von Campact anlässlich einer Kabinettssitzung der Regierung.

Dabei sollte unter anderem ein Ergänzungshaushalt beschlossen werden, forderten sie. Dazu platzierten sie 282 leere Teller vor dem Kanzleramt - als Symbol für 282 Millionen Menschen, die allein in Afrika schon an chronischem Hunger leiden. Weltweit seien es bereits bis zu 811 Millionen.

„Der Krieg in der Ukraine hat nicht nur eine dramatische humanitäre Krise im Land ausgelöst, er hat auch katastrophale Folgen auf die weltweite Ernährung“, erklärte Jörg Mühlbach von „Aktion gegen den Hunger“. Ario Mirzaie von Campact erklärte, noch sei Zeit, das Hauptproblem anzugehen: die Preisexplosion beim Weizen. Dafür müssten Gelder im Bundeshaushalt eingestellt werden. Fallen die Exporte von Weizen aus der Ukraine und Russland weg, werde sich die Nahrungsmittelknappheit weiter massiv verschärfen und die Preisspirale drehe sich weiter. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen rechne mit zusätzlich 47 Millionen Menschen, die schon sehr bald akut von Hunger bedroht sein werden.

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