Kenianische Kinder in Uganda wegen illegaler Fischerei inhaftiert

Frankfurt a.M., Kampala - 60 kenianische Fischer, darunter vier Kinder, sind in den vergangenen Monaten von ugandischen Sicherheitsbehörden in Haft genommen worden. Ihnen wird illegale Fischerei auf der ugandischen Seite des Viktoriasees vorgeworfen, wie mehrere ugandische Zeitungen am Freitag übereinstimmend berichteten. Der Anstieg an Verhaftungen geht auf die verstärkten Bemühungen Ugandas zurück, der illegalen Fischerei im Viktoriasee Einhalt zu gebieten.

Die Minderjährigen würden derzeit in einem Hochsicherheitsgefängnis nahe der Hauptstadt Kampala festgehalten, berichtete die Zeitung „Monitor“. Sie seien zu jeweils 1,5 Millionen ugandische Schillig (knapp 400 Euro) oder sechs Monaten Haft verurteilt worden. Die Sekundarschüler drohten ihre Prüfungen zu verpassen, da die Familien die Geldstrafe nicht aufbringen können.

Aufgrund von Überfischung gehen die Fischbestände in dem ostafrikanischen See seit Jahren enorm zurück. Um die illegale Fischerei zu bekämpfen, gründete Uganda eigens eine Polizeieinheit, die auf den See patrouilliert und regelmäßig Boote und Netze von Fischern zerstört. Die Strafen sind hoch - neben Geldstrafen drohen denen, die in Uganda der illegalen Fischerei für schuldig befunden werden, mehrere Jahre Haft. Doch die Lebensbedingungen der Bewohner rund um den Viktoriasee sind sehr schwierig. Viele von ihnen leben vom Fischfang.

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