Volkswagen: Nehmen Vorwürfe zu Menschenrechtsverletzungen sehr ernst

Wolfsburg - Der Volkswagen-Konzern hat sich zurückhaltend zu Vorwürfen geäußert, dass es auf einer VW-eigenen Farm in Brasilien zwischen 1974 und 1986 zu schweren Menschenrechtsverletzungen gekommen sein soll. Ein Sprecher des Konzerns bat am Montag auf Nachfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit Blick auf ein mögliches rechtliches Verfahren in Brasilien um Verständnis. „Wir können Ihnen aber versichern, dass wir die geschilderten Vorgänge auf der Fazenda Rio Cristalino sehr ernst nehmen.“

Laut Informationen von NDR, SWR und „Süddeutscher Zeitung“ wirft die brasilianische Staatsanwaltschaft Volkswagen Ausbeutung von Schuldknechten, Menschenhandel sowie Menschenrechtsverletzungen in mehreren Hundert Fällen auf einer VW-eigenen Rinderfarm in Brasilien vor. Bei den Opfern habe es sich um Leiharbeiter gehandelt. Die mutmaßlichen Verbrechen an ihnen seien „wohl mit Wissen des VW-Vorstands in Wolfsburg“ begangen worden. Volkswagen muss laut dem Rechercheverbund Mitte Juni zu einer Anhörung in die Hauptstadt Brasilia reisen.

Der Konzern betont, er stehe "zu seiner Verantwortung im Bereich der Menschenrechte"

Der Konzernsprecher betonte gegenüber dem epd, „dass der Volkswagen Konzern zu seiner Verantwortung als Unternehmen im Bereich der Menschenrechte weltweit steht“. Volkswagen halte sich eng an die Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen. Sie seien Teil des Verhaltenskodex des Unternehmens. Volkswagen trete weltweit entschieden gegen Zwangsarbeit im Zusammenhang mit eigenen geschäftlichen Aktivitäten ein.

Diese Werte seien auch entlang der Lieferketten verbindlich. „Bereits heute implementieren wir Prozesse zur Wahrung von Menschenrechten und ermitteln systematisch unsere Risiken und entwickeln darauf aufbauend Maßnahmen zur Verhinderung von Menschenrechtsverstößen“, hieß es.

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