22 Jahre Haft für Mord an honduranischer Umweltschützerin

Frankfurt a.M./Tegucigalpa - Über sechs Jahre nach dem Mord an der indigenen honduranischen Umweltschützerin Berta Caceres hat ein Gericht den Hintermann des Verbrechens zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Das teilte die Justiz des mittelamerikanischen Landes am Montag (Ortszeit) mit. Der ehemalige Direktor des Energieunternehmens Desa, Robert David Castillo, war bereits im Juli vergangenen Jahres schuldig gesprochen worden.

Berta Caceres wurde am 2. März 2016 in ihrem Haus ermordet. Die 44-Jährige hatte die Rechte der Lenca-Indigenas verteidigt. Sie war die Leiterin der indigenen Organisation COPINH, die sich unter anderem gegen den Bau des Wasserkraftwerkes Agua Zarka des Unternehmens Desa zur Wehr setzte. Der Mord erregte international Aufsehen. Die deutsche Firma Voith stellte nach dem Anschlag ihre Lieferungen für den Kraftwerksbau ein.

Weitere Täter verurteilt

COPINH erklärte nach der Verkündung des Strafmaßes, Castillo sei nur ein Glied in der Befehlskette des Mordes an Cáceres gewesen. Der Kampf für Gerechtigkeit im Fall der Aktivistin gehe weiter. Im Dezember 2019 waren bereits vier an dem Mord Beteiligte zu 50 Jahren verurteilt worden. Drei weitere Täter wurden zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Zu den damals Verurteilten zählten auch zwei hochrangige Mitarbeiter von Desa.

Aufgrund ihrer Aktivitäten war Caceres immer wieder Ziel von Angriffen. COPINH und die Angehörigen waren von Anfang an davon ausgegangen, dass das Unternehmen hinter dem Mord steckt. Desa selbst bestritt immer jede Beteiligung.

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