Westafrikanisches Bündnis Ecowas hebt Sanktionen gegen Mali auf

Frankfurt a.M., Accra - Nach der Zusicherung der malischen Militärregierung auf eine Machtübergabe bis 2024 hebt die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas Sanktionen gegen das Mitgliedsland auf. Bei einem Gipfel in Accra einigten sich die Staaten der Region laut Berichten des Senders RFI vom Montag, unter anderem Grenzschließungen, Einfrieren von Vermögenswerten oder Aussetzung von Handels- und Finanzaktionen rückgängig zu machen. Auch abberufene Ecowas-Botschafter könnten nun wieder in die malische Hauptstadt Bamako zurückkehren.

Aufrechterhalten bleiben sollten hingegen Finanzsanktionen gegen die Junta-Führer, lautete es demnach in dem Beschluss vom Sonntag. Auch von den Gremien der Ecowas solle Mali weiter suspendiert bleiben.

Zwei Militärputsche in kurzer Zeit

Malis Militär hatte Anfang Juni angekündigt, die Macht 2024 an eine zivile Regierung zu übergeben. Einem entsprechenden Dekret zufolge soll die Übergangszeit 24 Monate dauern, rückwirkend ab dem 26. März dieses Jahres. Anfang des Jahres hatte das Militär noch angekündigt, bis zu fünf Jahre an der Macht bleiben zu wollen, was zu Sanktionen durch die Länder der Region und dem Norden und massiven Spannungen geführt hatte. Der Chef der derzeitigen militärischen Übergangsregierung, Assimi Goïta, hatte im August 2020 zum ersten Mal und im Mai 2021 zum zweiten Mal einen Militärputsch in Mali angeführt.

Mali durchlebt neben einer gravierenden Sicherheitskrise auch eine Wirtschaftskrise, die sich durch die Sanktionen der Nachbarländer deutlich verschlimmert hat. In vielen Regionen. vor allem im Norden und Zentrum, herrscht Gewalt. Vertreibung, Dürre und steigende Lebensmittelpreise führen immer mehr Menschen in eine Notlage. Etwa ein Drittel der rund 20 Millionen Einwohner sind laut den Vereinten Nationen auf humanitäre Hilfe angewiesen.

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