Mutter eines Verschwundenen in Mexiko ermordet

Mexiko-Stadt, La Cruz de Elota - Im nordmexikanischen Bundesstaat Sinaloa haben Unbekannte Rosario Lilián Rodríguez Barraza, eine Aktivistin und Mutter eines Verschwundenen, ermordet. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, wurde ihre Leiche am Mittwoch (Ortszeit) an Bahngleisen in der Gemeinde La Cruz de Elota gefunden. Einen Tag zuvor war die 44-Jährige nach einer Messe für ihren verschleppten Sohn Fernando entführt worden. Sie war Mitglied der Gruppe „Corazones sin justicia“, die nach verschleppten Angehörigen sucht.

Fernando Abixahy Ramírez war im Oktober 2019 entführt worden. Seitdem fehlt von ihm jede Spur. Zwei Wochen vor ihrem Tod hatte seine Mutter in einem Video kritisiert, dass die Behörden nichts unternähmen, um ihren Sohn zu finden. Auch in ihrem Fall seien die Behörden trotz einer entsprechenden Meldung untätig geblieben, kritisierte das Kollektiv „Hasta encontrarles“, das sich ebenfalls um solche Fälle kümmert. Die Aktivistin wurde just am Internationalen Tag für die Opfer des Verschwindenlassens, am 30. August, verschleppt.

Offiziellen Zahlen zufolge gelten in Mexiko 105.000 Menschen als verschwunden. Viele werden Opfer der organisierten Kriminalität, nicht wenige verschwinden, während sie sich in den Händen von Sicherheitskräften befinden. Zahlreiche Angehörigengruppen suchen auf eigene Faust nach ihnen.

In Mexiko werden zudem immer wieder Aktivistinnen und Aktivisten umgebracht. 2021 starben nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Accudeh 29 Menschenrechtsverteidiger und Umweltschützer eines gewaltsamen Todes, 19 gelten als verschwunden.

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