Guterres fordert sofortiges Ende der Kämpfe in Äthiopien

Nairobi/New York - UN-Generalsekretär António Guterres hat ein sofortiges Ende der Gewalt und eine Wiederaufnahme der Gespräche zwischen den Konfliktparteien in Äthiopien gefordert. Die Gewalt und die Zerstörung in dem ostafrikanischen Land seien alarmierend, erklärte Guterres am Dienstag auf Twitter. Die Vereinten Nationen seien bereit, die Afrikanische Union (AU) in jeder Hinsicht dabei zu unterstützen, den Albtraum für die Menschen zu beenden. Seit knapp zwei Jahren herrscht im Norden Äthiopiens ein blutiger Bürgerkrieg zwischen der Zentralregierung und Kämpfern der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF).

Nach dem Bruch einer fünfmonatigen Waffenruhe haben die Kämpfe in der Tigray-Region seit Ende August wieder zugenommen. Laut lokalen Medienberichten hat die äthiopische Armee am Montag die Stadt Shire im Norden Tigrays eingenommen. Die äthiopische Regierung verkündete, dass sie alle Flughäfen und Regierungsgebäude in der Region unter ihre Kontrolle bringen wolle. Vor diesem Hintergrund erscheint die ebenfalls geäußerte Bereitschaft zu Friedensverhandlungen wenig glaubwürdig.

Bereits am Wochenende hatte die AU zu einer sofortigen Waffenruhe aufgerufen. Außerdem war bekannt geworden, dass ein Mitarbeiter des International Rescue Committes (IRC) bei dem Angriff auf Shire getötet wurde.

Die Kämpfe hatten im November 2020 in Tigray begonnen, wo ein Machtkampf zwischen der in der Region herrschenden TPLF und der äthiopischen Zentralregierung eskaliert war. Inzwischen hat sich der Krieg auf mehrere Nachbargebiete ausgeweitet und zu einer humanitären Katastrophe in der Region geführt. Die Zentralregierung in Addis Abeba behindert immer wieder die humanitären Hilfslieferungen und andere Transporte nach Tigray. Millionen von Menschen haben nicht genug zu essen, Hunderttausende sind laut UN-Schätzungen auf der Flucht. Allen Konfliktparteien werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

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