Alternative Nobelpreise in Stockholm verliehen

Frankfurt a.M./Stockholm - In Stockholm sind am Mittwochabend die Alternativen Nobelpreise verliehen worden. In einer im Internet übertragenen Zeremonie wurden die Somalierinnen Fartuun Adan und Ilwad Elman, Oleksandra Matwijtschuk und das Zentrum für Bürgerliche Freiheiten (CCL) aus der Ukraine, die Initiative Cecosesola für soziale Gerechtigkeit aus Venezuela und die ugandische Organisation Afiego geehrt. Die Auszeichnung ist mit jeweils einer Million Schwedischen Kronen (rund 92.000 Euro) dotiert.

Die somalischen Menschenrechtsaktivistinnen Fartuun Adan (53) und Ilwad Elman (32) wurden für die Förderung von Frieden und Entmilitarisierung gewürdigt. Mit ihrer Organisation „Elman Peace“ unterstützen Mutter und Tochter Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt in dem von Konflikten und Gewalt geprägten ostafrikanischen Land.

Ausgezeichnet wurde auch die 39-jährige Ukrainerin Oleksandra Matwijtschuk, die sich mit dem 2007 gegründeten Zentrum für Bürgerliche Freiheiten dafür einsetzt, Zivilgesellschaft, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu stärken. Das CCL erhält in diesem Jahr auch den Friedensnobelpreis, der am 10. Dezember in Oslo verliehen wird.

Ebenfalls geehrt wurde am Mittwochabend die venezolanische Initiative Cecosesola. Das 1967 gegründete Netzwerk genossenschaftlicher Organisationen aus sozial schwachen Regionen produziert und bietet Lebensmittel auf Wochenmärkten zu erschwinglichen Preisen an. Zum Verbund mit mehr als 50 Basisorganisationen gehören neben landwirtschaftlichen Kleinbetrieben auch Zentren für die medizinische Versorgung. Die ebenfalls mit dem Preis bedachte ugandische Umweltschutzorganisation Afiego unterstützt seit 2005 Gemeinden, die sich gegen Landraub, Vertreibungen und Umweltzerstörungen wehren.

Der Alternative Nobelpreis heißt offiziell „Right Livelihood Award“, übersetzt etwa „Preis für die richtige Lebensweise“. Er wurde 1980 von dem deutsch-schwedischen Philatelisten und Publizisten Jakob von Uexküll ins Leben gerufen. Zu den bisher Geehrten gehören der kongolesische Arzt Denis Mukwege, der US-Whistleblower Edward Snowden sowie die afghanische Frauenrechtlerin Sima Samar. 2021 ging die Auszeichnung unter anderem an die kamerunische Friedensaktivistin Marthe Wandou und den russischen Umweltschützer Wladimir Sliwjak. 

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