Stadt Köln gibt Benin-Bronzen an Nigeria zurück

Köln - Die Stadt Köln will Benin-Bronzen, die im Zuge der britischen Invasion von 1897 geraubt wurden, an Nigeria zurückgeben. Der Rat der Stadt habe beschlossen, die Eigentumsrechte an den 92 historischen Hofkunstwerken, die sich in der Sammlung des Rautenstrauch-Joest-Museums befinden, an die Bundesrepublik Nigeria zu übertragen, teilte die Stadt am Freitag mit. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) und der Generaldirektor der National Commission for Museums and Monuments Nigerias, Abba Isa Tijani, wollen demnach die Vereinbarung zur Eigentumsübertragung am kommenden Donnerstag unterzeichnen.

Drei Werke sollten noch in diesem Jahr, weitere 52 nach und nach ab 2023 nach Nigeria gebracht werden, hieß es. 37 Objekte könnten zunächst für zehn Jahre als Leihgaben in dem Kölner Museum verbleiben.

Die Hofkunstwerke stammen den Angaben zufolge ursprünglich aus dem Königspalast des Königreichs Benin, das im heutigen Nigeria liegt. 1897 habe die britische Armee den Palast eingenommen, geplündert und niedergebrannt. In der Folge seien die geraubten Hofkunstwerke schrittweise in Europa versteigert oder auf dem Kunstmarkt verkauft worden. Die 92 Hofkunstwerke gelangten über Schenkungen und Ankäufe zwischen 1899 und 1967 in die Kölner Museumssammlung.

Die Rückübertragung nach Nigeria sei das Ergebnis intensiver Verhandlungen zwischen der Stadt Köln, dem Rautenstrauch-Joest-Museum und Vertretern Nigerias, hieß es. Mit den für den vorläufigen Verbleib als Leihgaben ausgewählten Werken solle in den kommenden zehn Jahren in Zusammenarbeit mit den nigerianischen Partnern die Geschichte des Königreichs Benin in der Präsentation der Kölner Museumssammlung gezeigt werden.

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