Peru: Weitere Tote im Zusammenhang mit Protesten

Frankfurt a.M./Lima - In Peru ist im Zusammenhang mit den anhaltenden Protesten nach der Absetzung des früheren Präsidenten Pedro Castillo ein weiterer Mensch ums Leben gekommen. Wie die Nationale Ombudsstelle am Mittwoch (Ortszeit) bestätigte, kam eine 51-jährige Frau bei einer Straßenblockade im nördlichen Verwaltungsgebiet La Libertad ums Leben. Demnach erlitt sie einen Herzstillstand.

Wie der Ombudsmann der betroffenen Region, José Luis Agüero, der Zeitung „La República“ sagte, verlor zudem eine schwangere Frau ihr Baby. Demnach hatte sie Probleme beim Passieren einer Blockade. Seine Behörde spreche mit den Protestierenden, damit Menschen sie durchqueren könnten. Das Gesundheitsministerium teilte mit, die Krankenhäuser seien wegen der Proteste in Alarmbereitschaft.

Seit Tagen blockieren in dem Andenstaat Protestierende viele der wichtigsten Transitrouten. Die oberste Verkehrsbehörde Sutran meldete am Mittwoch 106 Beeinträchtigungen durch Streikposten in zwölf Regionen des Landes. Derweil reisten Menschen aus sämtlichen Regionen in die Hauptstadt Lima, wo für Donnerstag Proteste angekündigt waren.

In Peru kommt es seit der Absetzung Castillos zu teils gewaltsamen Protesten. Der ehemalige Dorfschullehrer und Gewerkschafter wurde am 7. Dezember vom Parlament abgesetzt und sitzt in Untersuchungshaft. Bei seinem Amtsantritt im Juli 2021 hatte er soziale Reformen angekündigt. Seine Amtszeit war jedoch von häufigen Kabinettswechseln sowie dem permanenten Machtkampf mit dem Parlament geprägt. Vor allem die ländliche und arme Bevölkerung solidarisiert sich mit Castillo und fordert seine Freilassung sowie Neuwahlen. Laut der nationalen Ombudsstelle kamen 50 Menschen im Zusammenhang mit den Protesten ums Leben.

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