Nigeria: Gericht hebt Frist für Umtausch alter Banknoten auf

Frankfurt am Main/Abuja - In Nigeria hat der Oberste Gerichtshof die Frist für den Umtausch alter Banknoten ausgesetzt. Wie die nigerianische Zeitung „The Guardian“ berichtete, erließ das Gericht am Mittwoch eine einstweilige Verfügung, mit der die für Freitag (10. Februar) vorgesehene Frist vorerst aufgehoben ist. Demnach bleiben die alten Naira-Noten vorerst legale Zahlungsmittel. In den vergangenen Tagen war es wegen der Währungsreform vor allem in ländlichen Gebieten zu Protesten und Tumulten gekommen.

Laut dem Zeitungsbericht reagierte der Oberste Gerichtshof auf eine Klage der drei Bundesstaaten Kaduna, Zamfara und Kogi, die sich gegen die neue Geldpolitik der nigerianischen Regierung richtet. Weitere Verhandlungen sind demnach für den 15. Februar vorgesehen.

Die Regierung von Präsident Muhammadu Buhari hatte den Banknoten-Austausch mit dem Kampf gegen die Finanzierung von Terrorismus sowie Fälschungen und Korruption begründet. Vor allem in den ländlichen Gebieten fürchten Menschen jedoch, durch die Reform ihr Erspartes zu verlieren. Zudem hatten viele Geschäfte bereits vor dem Ablauf der Frist die Bezahlung von Waren mit alten Banknoten abgelehnt. Das westafrikanische Land ist reich an Ölvorkommen, ein Großteil der Bevölkerung lebt dennoch unter der Armutsgrenze.

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