Genf - Alle zwei Minuten stirbt laut UN eine Frau während der Schwangerschaft oder bei der Geburt ihres Kindes. Die anhaltend hohe Zahl der Todesfälle sei alarmierend, heißt es in einem am Donnerstag in Genf veröffentlichten Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Müttersterblichkeit.
Für weitere Millionen Frauen, die keinen Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung haben, sei die Schwangerschaft eine schockierend gefährliche Erfahrung, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Es müsse dringend sichergestellt werden, dass jede Frau vor, während und nach der Geburt Zugang zu Gesundheitsdiensten habe.
Aus dem Bericht, der die Müttersterblichkeit auf nationaler, regionaler und globaler Ebene von 2000 bis 2020 verfolgt, geht hervor, dass es 2020 weltweit schätzungsweise 287.000 Todesfälle bei Müttern gab. Dies stelle nur einen leichten Rückgang gegenüber 309.000 Todesfällen im Jahr 2016 dar, erklärte die WHO. Während der Bericht einige bedeutende Fortschritte bei der Verringerung der Müttersterblichkeit zwischen 2000 und 2015 aufzeige, seien die positiven Entwicklungen nach diesem Zeitpunkt weitgehend zum Stillstand gekommen oder hätten sich in einigen Fällen sogar umgekehrt.
Die häufigsten Ursachen für die Todesfälle seien schwere Blutungen, Bluthochdruck, Infektionen, Komplikationen bei Schwangerschaftsabbrüchen und Grunderkrankungen wie HIV/Aids und Malaria. Alle Todesfälle seien weitgehend vermeidbar, sofern die werdenden Mütter Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung hätten. Der Bericht wurde von der WHO im Auftrag weiterer UN-Agenturen wie dem Kinderhilfswerk Unicef erstellt.