UN-Ausschuss: Hunderttausende Menschen im Irak verschwunden

Genf - Ein UN-Untersuchungsausschuss hat das massenhafte Verschwindenlassen von Menschen im Irak angeprangert. In den vergangenen fünf Jahrzehnten seien bis zu einer Million Menschen spurlos verschwunden, erklärten die Fachleute am Dienstag in Genf.

Viele der Opfer seien gewaltsam verschleppt worden, auch ins Ausland. Der UN-Ausschuss gegen das Verschwindenlassen forderte die Regierung des Iraks auf, entschlossen gegen diese „entsetzlichen Verbrechen“ vorzugehen. Die Täter gingen oft straffrei aus.

Mitglieder des Ausschusses hatten im November 2022 den Irak besucht und mit Angehörigen sowie Behördenvertretern gesprochen. Für viele Verschleppungen ist den Recherchen zufolge die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) verantwortlich, die große Gebiete des Landes kontrollierte.

Der Ausschuss mit zehn Menschenrechtsfachleuten überwacht die Einhaltung des „Internationalen Übereinkommens zum Schutz aller Personen vor dem Verschwindenlassen“. Das Übereinkommen wurde laut dem Deutschen Institut für Menschenrechte 2006 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet und ist seit 2010 in Kraft.

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