Bericht: Viele Frauen können nicht über eigenen Körper bestimmen

Berlin - In dutzenden Ländern der Welt kann ein großer Teil der Frauen nicht frei über den eigenen Körper bestimmen. Das geht aus dem Weltbevölkerungsbericht 2023 hervor, den die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW), der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) und das Bundesentwicklungsministerium am Mittwoch in Berlin vorstellten. 24 Prozent der Frauen und Mädchen hätten nicht die Möglichkeit, „Nein“ zu Sex zu sagen, ergaben demnach Daten, die 2022 aus 68 Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen gemeldet wurden. 25 Prozent könnten den Angaben zufolge keine Entscheidungen über die eigene Gesundheitsversorgung treffen, elf Prozent könnten nicht über Verhütung bestimmen - unter anderem, weil sie keinen Zugang zu Verhütungsmitteln hatten.

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) forderte für Frauen und Mädchen weltweit gleiche Rechte. „Stärkt man Frauen und Mädchen, stärkt man ganze Gesellschaften“, sagte sie. Laut Bericht werden fast ein Drittel aller Frauen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen im jugendlichen Alter Mutter. In Entwicklungsländern bringen demnach jedes Jahr annähernd zwölf Millionen Mädchen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren und mindestens 777.000 unter 15-jährige Mädchen ein Kind zur Welt. 

Im vergangenen November ist die Weltbevölkerung auf über acht Milliarden Menschen gewachsen. In diesem Monat hat Indien China als bevölkerungsreichste Nation der Welt eingeholt - mit mehr als 1,4 Milliarden Einwohnern. Die weltweite Fertilität ist laut Bericht von durchschnittlich fünf Geburten pro Frau 1950 auf 2,3 Geburten pro Frau 2021 gesunken. 

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