Östliches und südliches Afrika: Angriffe auf Journalisten nehmen zu

Kampala/Johannesburg - Staatliche Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten nehmen in weiten Teilen Afrikas laut Menschenrechtlern zu. Die Behörden im östlichen und südlichen Afrika wollten damit vor allem Berichterstattung über Korruption und Menschenrechtsverletzungen unterdrücken, erklärten Amnesty International und das Medieninstitut für das südliche Afrika am Mittwoch zum Internationalen Tag der Pressefreiheit (3. Mai). Das Recht auf freie Meinungsäußerung sei in der gesamten Region ernsthaft bedroht.

„Es gibt einen besorgniserregenden Trend von Angriffen, Schikanen, Einschüchterungen und der Kriminalisierung des Journalismus im gesamten östlichen und südlichen Afrika“, erklärte der Amnesty-Direktor für die Region, Tigere Chagutah. Dabei zeige sich, wie weit die Behörden bereit seien zu gehen, um die Medien zum Schweigen zu bringen.

So wurde demnach in Simbabwe die Einführung eines Cyber- und Datenschutzgesetzes im Dezember 2021 dazu genutzt, Journalisten und Journalistinnen einzuschüchtern und zu schikanieren. In Äthiopien hätten die Behörden 2022 mindestens 29 Medienschaffende festgenommen, unter anderem im Kontext des Konfliktes in der nördlichen Tigray-Region. Auch die Verhaftung des Investigativjournalisten Gregory Gondwe in Malawi nach seiner Recherche zu einem Korruptionsfall in Millionenhöhe bei der Polizei vor einem Jahr sei in diesem Licht zu betrachten.

Den beiden Organisationen zufolge sind Pressevertreterinnen und -vertreter auch im Südsudan, in Ruanda, Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, in Mosambik, Somalia und Tansania staatlichen Repressionen ausgesetzt. Im vergangenen Jahr seien dort Medienschaffende eingeschüchtert, inhaftiert oder bei der Ausübung ihres Berufs getötet worden.

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!