Ministerium: Rückgabe der Benin-Bronzen nicht an Bedingungen geknüpft

Berlin - Die Rückgabe der in der Kolonialzeit geraubten Benin-Bronzen ist nach Angaben des Auswärtigen Amtes nicht an Bedingungen geknüpft worden. Wie ein Ministeriumssprecher am Montag in Berlin sagte, wurden die Skulpturen mit dem Ziel an Nigeria zurückgegeben, „historisches Unrecht wiedergutzumachen“. Daher halte man die Rückgabe der Bronzen weiterhin für richtig, fügte er mit Blick auf Berichte hinzu, dass die restituierten Stücke durch den scheidenden nigerianischen Staatspräsidenten dem Nachfolger der Könige übereignet wurden. 

Der Sprecher betonte, „jetzt zu insinuieren, dass diese Bronzen auf Nimmerwiedersehen verschwinden werden, nur weil Deutschland nicht die Kontrolle darüber ausübt, sondern Nigeria, ist eine Denkweise, von der wir eigentlich gehofft hatten, dass wir sie hinter uns gelassen haben“. Bei wem sie nun rechtlich verblieben und wie sie der nigerianischen Bevölkerung zugänglich gemacht würden, das seien innenpolitische Entscheidungen Nigerias. Der Bundesregierung bleibe es aber wichtig, dass die Öffentlichkeit Zugang zu den Skulpturen habe. 

Deutsche Museen hatten im Dezember 2022 etliche Bronzen restituiert, die vor Ort von Außenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (beide Grüne) zurückgegeben wurden. Die Benin-Bronzen sind 500 Jahre alte Skulpturen aus dem einstigen Königreich Benin im heutigen Nigeria. Die Gusstafeln, Gedenkköpfe sowie Tier- und Menschenfiguren aus dem Königspalast sind zum Synonym für koloniales Unrecht geworden. Der Großteil dieser Kunstwerke befindet sich heute in Europa, im British Museum. 

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