Scholz empfängt Jesidin Nadia Murad im Kanzleramt

Berlin - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfängt in der kommenden Woche die jesidische Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad im Kanzleramt. Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag in Berlin ankündigte, ist das Treffen für Montagvormittag geplant. Murad ist 2018 für ihren Kampf gegen sexuelle Versklavung mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.

Die Angehörige der religiösen Minderheit ist über ein baden-württembergisches Härtefall-Aufnahmeprogramm vor etwa acht Jahren nach Deutschland gekommen. Im August 2014, als die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) die Heimat der Jesiden am nordirakischen Sindschar-Gebirge überfallen hatte, war sie gemeinsam mit zahlreichen anderen Jesidinnen von dschihadistischen Kämpfern verschleppt und versklavt worden.

Das Jesidentum ist eine monotheistische Religion, deren Wurzeln bis 2.000 Jahre vor Christus zurückreichen. Sie nahm Glaubenselemente, Riten und Gebräuche westiranischer und altmesopotamischer Religionen sowie von Juden, Christen und Muslimen auf. Jesiden werden immer wieder verfolgt und diskriminiert. Im Januar erkannte der Bundestag die Gräueltaten des IS an den Jesiden als Genozid an.

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